Social Swipe: Mit einem Wisch viel Gutes tun [Netzfund]

Quelle: Samuel Regan-Asante | unsplash

Marketing-Kampagnen sollten kreativ, innovativ, aber auch individuell sein und sich von der breiten Masse abheben. Nur dann fühlen sich Kunden angesprochen und finden ihr Vertrauen in eine Marke. Vor allem Hilfsorganisationen haben es dahingehend schwer, da oft schlichtweg einfach das nötige Vertrauen in das Spenden fehlt. Dass aber auch hier Raum für coole, transparente Projekte ist, zeigen MISEREOR und Kolle Rebe.

Social Swipe ermöglicht Chancengleichheit 

»MISEREOR« ist Deutschlands größte römisch-katholische Hilfsorganisation und setzt sich seit 1958 konfessionsunabhängig für Menschen in Not ein. Seither unterstützte sie nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe circa 106.000 Projekte in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika. Ganz nach dem Motto »Playful, not pitful« entwickelte die Organisation dafür bereits in der Vergangenheit innovative Kampagnen wie beispielsweise »The power of the coin«:

Aber wie kann man Menschen dafür begeistern, für gute Zwecke zu Spenden? Mit kreativen Marketing-Kampagnen natürlich! Aber auch ein einfacher, schneller Zahlungsprozess steuert wesentlich dazu bei. So nutzten im letzten Jahr 50 Prozent der Deutschen Online-Zahlungsdienste. Bei 17 Prozent kam die Kreditkarte am häufigsten zum Einsatz laut Statista.

Dieses Potential macht sich MISEREOR zu Nutze und entwickelte bereits 2014 in Zusammenarbeit mit der deutschen Werbeagentur »Kolle Rebe« und dem Mobile-Payment-Anbieter »stripe« einen Spendenaufruf der anderen Form. Die auch heute noch innovative Marketing-Kampagne »Social Swipe« oder auch »Das PlaCard« fordert mit digitalen Plakaten, an und in den Flughäfen Hamburg und Amsterdam die Konsumentinnen und Konsumenten zur Spende auf.

Social Swipe: Innovativ, interaktiv, inspirierend

Durch einen Text auf dem Bildschirm des Plakates, werden Passantinnen und Passanten zunächst zum Einsatz ihrer Kredit- oder EC-Karte aufgefordert, die anschließend durch den Magnetschlitz in der Mitte des Monitors gezogen werden muss. Diese Spende wird auf dem Monitor aufgrund der Interaktion synchron visualisiert. In kurzen Videosequenzen durchtrennt die Karte symbolisch die Fesseln eines philippinischen Kinderhäftlings oder schneidet für eine Familie in Peru eine Scheibe Brot. Mittels eigens für dieses Projekt entwickelter Software, spenden Nutzerinnen und Nutzer des PlaCards dann ohne weitere Sicherheitsschritte zwei Euro.

Die Aktion zog viel Aufmerksamkeit auf sich, was die Kampagne umso erfolgreicher machte. Schon im ersten Monat kamen 3.000 Euro Spendengelder zusammen. Zusätzlich hinterließ MISEREOR auf den Kreditkartenabrechnungen der Spenderinnen und Spender eine Botschaft, die zu monatlichen Spenden animieren sollte.

Innovative Ideen wie Social Swipe in Verbindung mit aktuellen Trends, sind ein Paradebeispiel für erfolgreiche Werbekampagnen und zeigen, dass einfallsreiche Marketing-Maßnahmen regelrechte Conversion– und Image-Booster sein können, die zudem Verbraucherinnen und Verbraucher spielerisch auf gesellschafs-politische Missstände hinweisen.

Eine wirklich gelungene, erinnerungswürdige und soziale (Inter)Aktion wie wir finden.

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